Warum ich Engel male…
Ich werde oft gefragt, warum ich eigentlich Engel male.
Ich denke, dahinter steht der Wunsch, mehr über die spirituelle Seite der Engel zu erfahren. Wir leben in einer Zeit, in der Menschen sich mehr und mehr von der Kirche abwenden, aus welchen Gründen auch immer. Sei es, weil sie nicht mehr in diese „Institution“ hineingeboren werden, sei es, weil sie sich enttäuscht und allein gelassen fühlen von „Mutter Kirche“, sei es, weil der Zeitgeist sich einfach verändert hat. Was immer der Grund ist, Tatsache ist jedoch, dass viele Menschen sich sehr nach Spiritualität sehnen, nach irgendetwas, das ihnen Halt und Geborgenheit gibt und ihre spirituelle Sehnsucht stillt. Spiritualität gehört ganz einfach zu unserem Wesen. Und das ist der Grund, warum so viele Menschen sich zu den Engeln hingezogen fühlen. Sie haben etwas Mystisches, Geheimnisvolles und berühren uns auf ganz besondere Weise. Sie sind Botschafter Gottes, erscheinen den Menschen in der Bibel immer dann, wenn etwas Wesentliches und Existenzielles vermittelt werden soll.
Ich habe schon seit meiner Kindheit einen Bezug zu Engeln bzw. zu meinem Schutzengel. Es gehörte bei uns zuhause ganz selbstverständlich dazu, uns Kinder zu segnen, wenn wir aus dem Haus gingen. Das Gebet zum Schutzengel war meinen Eltern wichtig, sie kannten unseren Hang zum Übermut.
Meine Engel sollen sowohl Botschafter als auch Ratgeber sein. Sie bringen Farbe ins Leben, haben Mut machende Worte und Impulse parat und sind sehr hilfreiche Begleiter in ziemlich vielen Lebenslagen. Sie ermutigen dich, richten dich auf und klopfen dir auf die Schulter, wenn es sonst keiner macht. Mit ihrem individuellen Ausdruck bringen sie sehr viel Tröstliches, Aufbauendes und Ermutigendes in dein Leben. Ihre Aufgabe ist es, dich darauf hinzuweisen, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde und dass es durchaus Sinn macht, zu glauben und zu vertrauen.
Die ersten Engelbilder sind entstanden, nachdem es im Bekanntenkreis einen Unglücksfall gegeben hat, der mich sprachlos machte. Und da Malen für mich eine gute Methode geworden ist, mich mit den Unwegsamkeiten des Lebens auseinanderzusetzen, griff ich zu Pinsel, Ölfarben und Leinwand und malte einige kleine Engelbilder. Es gab mir das Gefühl, etwas „zu tun“ und ich fühlte mich dabei auf einmal getröstet. Gerade so, als schaute mir jemand über die Schulter und führte meine Hand. Ich stellte sie mal im Blumenladen aus oder beim Weihnachtsbasar, aber niemand beachtete sie so richtig und so durfte ich alle wieder mit nach Hause nehmen. Ein paar habe ich verschenkt, weil ich gerne Dinge verschenke, die von Herzen kommen.
Zu Weihnachten gestaltete ich dann für Familie und Freunde ein paar kleinere Kalender mit den Engelbildern. Freunde ermutigten mich, doch mehr davon zu machen und so wurde der Kalender in den folgenden Jahren größer und der Kreis der Engelliebhaber wuchs mit der Zeit. Ich bekomme immer öfter einen Auftrag, für Familienmitglieder oder Freunde einen Schutzengel zu malen und das macht mir so richtig Freude.
Sich in ein Bild zu vertiefen, sei es ein Babybild, ein Liebespärchen oder ein Firmling und dann die erspürte Energie ins Bild miteinfließen lassen, ist schon eine besondere Erfahrung.
Die Reaktion der Beschenkten ist immer Begeisterung: „Genau mein Engel!“ In ihrem Engel werden die eigenen Anteile sicht-oder spürbar und es geschieht so etwas wie ein „Wieder-Erkennen.“ Auch für mich sind solche Momente immer sehr berührend.
Ein Beispiel bleibt mir immer in Erinnerung. Die Mutter eines Konfirmanden wollte ihrem Sohn etwas ganz Besonderes zur Konfirmation schenken. Ein Engel wäre da bestimmt das Richtige. Ich bin da ja eher zurückhaltend, wenn es um den Geschmack von Pubertierenden geht, aber sie ließ nicht locker. Doch, dem gefällt das sicher, auch wenn er es vielleicht bei seinen Freunden nicht so zeigen würde…
Ich malte also einen Engel und hatte irgendwie immer so ein Bild von Sturm auf dem See im Kopf und so kamen auch Gewitterwolken und Segelboote mit aufs Bild. Eigentlich ein Novum für mich. Die Dame kam, betrachtete das Bild, sagte einen entsetzlich langen Moment mal gar nichts und ich dachte schon: So, das war‘s jetzt. Thema verfehlt! Da meinte sie plötzlich: „Boote!? Wissen Sie, der Junge fährt in zwei Wochen mit seiner Konfirmandengruppe zu einem Segeltörn und ich war ja schon irgendwie beunruhigt deswegen. Aber jetzt, jetzt hab ich das Gefühl, dass es gut wird, er hat ja seinen Engel dabei!“
Da gab es den „Herzöffner“ für den kleinen Jungen mit Down-Syndrom, dessen Patentante das Bild als Taufgeschenk in Auftrag gegeben hat. Sie schickte mir ein Foto von dem Baby, bei dessen Anblick mir direkt das Herz aufging.
Ja, und wegen dieser Gänsehautmomente male ich weiter Engel. Und hinter vielen meiner Engel steht so eine kleine Geschichte und wenn es dich interessiert, darfst du mich gerne fragen!
Gerne male ich natürlich auch deinen persönlichen Schutzengel!