Vernissage
Die Ausstellung in der Alten Kirche Hornau vom 27.10. bis 10.11.2019 hat viele Menschen berührt. Die Engelbilder und die dazugehörigen Texte trafen bei einigen mitten ins Herz.
Die Engelbilder sind wie geschaffen für die Alte Kirche. Das empfanden die Besucher genauso wie ich.
Musikalische Begleitung
Die Band „Memento“ aus Fischbach, die mich nun schon seit einigen Jahren musikalisch begleitet, hat mit ihren spirituellen Liedern bei der Vernissage auch dieses Mal wieder für bewegende Momente gesorgt.
Das passende Outfit
Und manche fanden sogar ihren farblich passenden Engel
Begegnungen
Interessant war, dass, nachdem ich alle Erwartungen losgelassen hatte, Menschen in die Ausstellung geführt wurden, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte. Fremde Menschen, die Licht gesehen hatten, z. B. das Ehepaar bei seinem Abendspaziergang, das sich spontan zur Klangmeditation dazu setzte und im Anschluss daran sogar seinen persönlichen Schutzengel fand.
GesegnetSein
„Wer die Sprache des Herzens spricht, kann sich der ganzen Welt verständlich machen!“
Eines Samstagsnachmittags kam ein Ehepaar in die Alte Kirche, um sich die Bilder anzuschauen. Wir unterhielten uns, es stellte sich heraus, dass sie aus Holland kamen und vorübergehend aus beruflichen Gründen hier im Taunus gelandet waren. Beide steuerten direkt auf eine Treibholzskulptur zu und ich erzählte ihnen, dass ich das Treibholz bei einem Urlaub auf Rügen gefunden hatte und wie es mir ging, mit dem Arm voll Treibholz und einem Gatten, den das üüüberhaupt nicht interessierte und der schon weit vorausgelaufen war, als ich schwer mit den Schätzen der Ostsee beladen durch den Sand stapfte.
Nun, aus einem dieser Treibholzprügel habe ich einen Engel gezaubert und da er eine defekte Stelle an der linken Seite hatte, die ich mit Acrylfarben rot eingefärbt habe, nannte ich ihn Herzblut. Er stand lange Jahre in meinem Wohnzimmer, immer in Gefahr, umgetreten zu werden.
Und Herzblut sollte nun das neue Baby von den beiden Holländern werden. Wir radebrechten also auf Holländisch, Englisch und Deutsch und waren uns dabei so nahe, auf einer Herzebene, was ich sehr berührend fand. Sie wünschten sich noch ein paar Worte, die sie an ihren Aufenthalt hier in Kelkheim erinnern sollten und ich schenkte ihnen noch einen selbstverfassten Text dazu. (siehe unten)
Am letzten Tag haben sie ihren Engel abgeholt. Die Dame hat ihn wie ein Baby nach Hause getragen. Und sie sah so glücklich aus dabei!
Herzblut, Treibholzskulptur
Eine Besucherin kam Samstagabend mit ihrer Mutter und ich erkannte sie nicht gleich, es war eine junge Frau, die vor Jahren in einem meiner Firmkurse war. Ich bin ein bisschen erschrocken, sie war halbseitig eingeschränkt und ihre Sprache klang verwaschen, sie hatte Mühe, sich zu verständigen. Sie hatte vor Jahren eine Hirnblutung erlitten und mit viel Glück und Gottes Hilfe überlebt. Im Laufe unserer Unterhaltung stellte ich fest, dass diese Sprachbarriere immer weniger wurde, ihre Sprache wurde flüssiger, als sie von ihrem Schicksal erzählte und wie sie sich Schritt für Schritt ins Leben zurückgekämpft hat. Ihre Augen haben geleuchtet, als sie erzählte, dass sie trotz ihrer Behinderung eine gute Arbeitsstelle gefunden hat, wo sie von allen geschätzt und geliebt wird.
Auch hier habe ich gespürt, dass die Sprache des Herzens einfach immer zu verstehen ist. Auch wenn die Zunge taumelt oder die Worte fehlen.
Kinder erleben Engel auf ihre Weise
Weil ich weiß, dass Kinder so unbefangen mit Engeln umgehen, habe ich die Kinder aus dem benachbarten Kindergarten zu einer kleinen Führung eingeladen. Ein toller Vormittag mit den Kleinen, die sich für die Farben der Engel begeisterten und selbst von ihren Schutzengeln erzählten. Einige brachten dann noch ihre Eltern am nächsten Tag mit, um zu zeigen, welchen Engel sie am schönsten fanden.
Und da waren noch…
… die Dame, der mein Pullover mit den bunten Knöpfen gefiel. Zwei Tage später rief sie bei mir zuhause an, um mir mitzuteilen, dass es bei Rita Born im Schlussverkauf bunte Knöpfe zu Spottpreisen gibt.
Ein älterer Mann mit seiner Plastiktüte, kam herein, ließ sich auf einen Stuhl fallen und fragte, was das für ein Instrument sei. Nachdem ich ihm mein Monochord erklärte und ihm ein paar Klänge vorspielte, schlief er tiefenentspannt ein. Irgendwann stand er auf und ging wieder wortlos hinaus. Was er wohl mitgenommen hat? Die Atmosphäre von diesem Kraftort, nehme ich an, den Klang und die Farben.
Eine befreundete Malerin, die ich noch aus meiner Wilhelm-Kempf-Zeit kenne, meldete sich kurz vor Toresschluss am Samstagabend. Sie hatte es nicht geschafft zu kommen, war krankheitsbedingt verhindert und ganz traurig darüber. Spontan bot ich ihr an, sie am Sonntagmorgen zu einer Sonderführung abzuholen und wieder nach Hause zu bringen. Und diese Begegnung war so bereichernd für uns beide. Sie war sehr beeindruckt und erklärte mir meine Bilder, wie sie sie empfand und das war wirklich eine ganz wunderbare Sache.
Eine Dame nahm den gekauften Engelkalender mit zu einem Termin in der Salzgrotte. Die Inhaberin, auch eine Engelfreundin, nahm ihn ihr gleich ab mit den Worten: „Sie wissen sicher, wo Sie noch Ersatz her bekommen.“ Und tatsächlich erschien sie ein zweites Mal und kaufte noch mal zwei Stück.
Ja, es war wirklich eine schöne Ausstellung. Als Krönung des Ganzen schickten mir die Engel noch einen ganzen Bus vorbei und die Kirche füllte sich mit Menschen, die mit großen Augen staunend umhergingen. Leider hatten sie es eilig, denn auf sie wartete der Gänsebraten in der Wirtschaft nebenan .
Und gegen Gänsebraten ist auch der schönste Engel machtlos 😉
Herzblut
Fern von Zuhause
Sehe ich neue Menschen
In alten Gemäuern
Warme Lichter
Hinter buntem Glas
Farben, die mein Herz berühren.
Engel mit großen Flügeln
Schauen mich an
Unverhofft
Freundlich und
Sanft.
Verbunden durch die silberne Schnur
Unserer Herzen
Breche ich auf und nehme Abschied.
Weiter und weiter
Treibt es mich.
Bei jedem neuen Aufbruch
lasse ich ein Stück
Meiner Seele zurück.
Am Ende meines Weges
Folge ich den Spuren
In den Sand geschrieben
Mit dem Blut
Meines Herzens.
Ich komme an und finde
Die ersehnte Heimat
In mir.